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Künstler W
Farbholzschnitte

 

Waber, Linde (*1940)Kahlenbergerdörfel, Plakat Kleine Galerie, Rio Le mystère


1) Über ihr Studienjahr in Japan 1970 berichtet  Linde Waber:

„Ich besuchte in Japan nicht, wie geplant, eine Kunstakademie, sondern lernte bei dem anerkannten japanischen Holzschneider Tetsuo Yoneda die Technik des Ukiyo-e.* Die erste Zeit in Japan war sehr bedrückend, diese Fremde, das Heimweh, das Nicht-Verstehen dieser Welt. Ich war zum ersten Mal mit Asien konfrontiert, mit einer Schrift, die ich nicht lesen konnte, mit Menschen, die ich nicht verstanden habe, mit Gesichtern, vor denen ich mich teilweise gefürchtet habe. Also, es war ein totaler Schock und ich habe lange gebraucht, um mich zurechtzufinden. Für mich war Japan ein kafkaeskes Jahr. Aber dann habe ich auch Freundschaften geschlossen, die für mich noch heute wichtig sind – es war letztlich in jeder Hinsicht ein sehr wichtiges Jahr, menschlich, künstlerisch und erfahrungsmäßig – ich war in Japan sehr glücklich und ebenfalls sehr unglücklich.

Ich war so unglücklich, und ich wollte so gerne etwas von Japan erfahren, daß ich  mich stundenlang in die Subways gesetzt habe und die Menschen gezeichnet, um ihnen irgendwie nahe zu kommen, um sie durch das Zeichnen zu verstehen. Das war das Schlüsselerlebnis Japan – ich habe begriffen, daß Kunst eine Sprache ist, und seither kann ich von der Kunst nicht mehr weg, seither ist sie mir zur Notwendigkeit geworden. Und seither weiß ich, daß Kunst ein Allesumfassendes ist, nicht als billige Hilfe im Lebenskampf – also als Lebensbewältigung – sondern als ein geistiges Erfassen und Begreifen. Kunst führt nach innen und daher hilft sie, das Leben zu bewältigen – nicht die Kunst, sondern die Einstellung ist es, die das Leben dann plötzlich erträglich, möglich, ja sogar wunderschön macht.“

2) „Ich bin sehr unruhig, ich vermittle das sicher allen, diese Unruhe, das höre ich auch. Ich bin also sichtlich immer in Bewegung. Da kann ich nichts machen, das ist so und das wird immer deutlicher und es kann sein, daß sich das noch viel stärker zeigen wird in den nächsten Jahren. Und ich möchte immer selber machen. Bei anderen anschauen, das geht, das habe ich sehr gerne, wenn ich etwas eher kurz sehe, aber nicht zu lang. Ich kann mich gar nicht lang mit anderen Ausstellungen usw. beschäftigen, weil ich dann immer den Eindruck habe, jetzt muß ich selber wieder etwas machen. Und auf diese Art und Weise überlege ich mir das aber. Ich überlege mir eigentlich durchs Handeln etwas. Ein Immer-in-Bewegung-sein.“

(1. Zitiert nach einem Drehbuch für einen Film über Leben und Arbeit der Linde Waber im Gespräch mit Angelica Bäumer. 2. Zitiert nach einem Gespräch mit Liesl Ujvary 1984. Beide Zitate aus: Linde Waber, Verlag Galerie Würthle, Wien 1985)


* „ukiyo-e“  (übersetzt etwa „Bilder der fließenden Welt“)  bezeichnet eigentlich keine Technik sondern ist eine Sammelbezeichnung für ein bestimmtes Genre der japanischen Malerei und der japanischen Druckgrafik, das das Lebensgefühl und die Weltsicht des aufkommenden Bürgertums in den großen Städten Japans, insbesondere während der so genannten Edo-Zeit (Edo = Tokyo, 1603-1868) widerspiegelt.


Biographie Wikipedia

 

 

 

Sachgruppe: Künstlergrafik
Kategorien: Landschaften, Orte
Datierung: 1976, 1968, 1969
Stilrichtung: Kunst nach 1945
Maße Druckstock: 53 cm (Höhe)
44 cm (Breite)
53 cm (Höhe)
44 cm (Breite)
50 cm (Höhe)
32.5 cm (Breite)
Maße Blatt:  
Technik: Farbholzschnitt
Literatur/
Referenz:

div.Autoren: Linde Waber, Verlag Galerie Würthle, Wien 1985
mit Werkverzeichnis der Druckgrafik bis 1985 (Nr. 152, ?, Nr. 69)